Das Galileo Projekt
Beim Europäischen Galileo Projekt handelt es sich um satellitengestütztes Ortungssystem grundsätzlich zur zivilen Nutzung. Den Namen verdankt das Vorhaben dem spätmittelalterlichen Hofmathematiker und Astronom Galileo Galilei, dem die Nachwelt spektakuläre Neuentdeckungen in unserem Sonnensystem zu verdanken hat.
Das Gemeinschaftsprojekt "Galileo"
Das Vorhaben ist ein Projekt der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation ESA, aber auch zahlreiche andere Staaten aus allen Teilen der Welt beteiligen sich durch Mitfinanzierungen bzw. planen die Beteiligung. In der Endphase soll Galileo mittels insgesamt 30 Satelliten Positionen auf der Erde zentimetergenau bestimmen können. Die Satelliten werden unseren Planeten in einer Höhe umkreisen, die knapp zwei Erddurchmessern entspricht, und ihre Signale mit einer Sendeleistung von 50 Watt auf gleicher Frequenz wie GPS zum Erdboden schicken. Dortige Geräte werden die Signale von mindestens vier Satelliten empfangen und diese durch den Doppler-Effekt zur Positionsbestimmung auswerten.
"Galileo" als Pendant zu GPS?
Während das US-amerikanische GPS für militärische Zwecke ins Leben gerufen wurde und die Nutzung dem zivilen Sektor auf freiwilliger Basis gewährt wird, ist "Galileo" in erster Linie der zivilen Nutzung gedacht. Entsprechende Pläne sehen jedoch vor, das Militär unter entsprechenden Voraussetzungen partizipieren zu lassen. Im Projekt ist die Abschaltung für die Öffentlichkeit bei Ausnahmezuständen - wie beim GPS - grundsätzlich nicht vorgesehen.
Die Vorteile von "Galileo"
Im Jahr 2014 soll das Projekt mit vorerst 18 Satelliten starten. Bis dahin wird mit Kosten von insgesamt 5 Milliarden Euro gerechnet. Das fortgeschrittene Europäische Galileo Projekt wird im Vergleich zum GPS deutlich genauer arbeiten bzw. die technisch mögliche Präzision der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das US-amerikanische Monopol auf satellitengestützte Ortungssysteme ist kürzlich bereits durch das russische "GLONASS"-Satellitensystem gebrochen. "GLONASS" bietet aber den Vorteil, mit entsprechenden Geräten gleichzeitig GPS- und Galileo-Signale zu empfangen und auszuwerten, was eine beispiellose Genauigkeit zur Folge haben wird. Die Einführung verschiedener Satellitenortungssystem wie das Europäische Galileoprojekt, beenden als positiven Nebeneffekt die Vormachtstellung des GPS.